Fliegen für Nepal:
PARA|DISE Fly & Share
07. Juli 2022 – 10. Juli 2022
Fliegercamp Greifenburg, Österreich.
Thierry fliegt normalerweise als Tandempilot bei Interlaken die Touristen reihenweise vom Berg ins Tal. Diesmal, war ich es mit meiner Kamera, die unter ihm in der Luft hing. Der Moment der Schwerelosigkeit ist schwer zu beschreiben. Gefühle von Adrenalin und Glück breitet sich aus. Plötzlich wird alles still, nur ein sanftes Rauschen von Wind stellt sich ein. Wir kreisten über einer klippe eine Weile mit der Thermik in die Höhe und obwohl wir schwerer als die anderen waren, kamen wir ziemlich hoch hinaus.
Schließlich war ich es, die Thierry sagte, dass ich glaubte hoch genug zu sein. Zwar war es schon mein zweiter Tandemflug, doch der unendliche Spiralflug verursachte ein mulmiges Gefühl in meinem Magen und so begannen wir gerade aus über die Berghänge und Baumwipfeln zu fliegen, was uns mein Gleichgewichtssinn dankte. Der Blick durch den Sucher der Kamera fiel schwer und so entschloss ich mich dieses Erlebnis mit dem"natürlichen" Blick in die Seitentäler und hinter die Bergkämme zu genießen. Die anderen Pilot*innen waren ohnehin schon meilenweit entfernt. Denn ihr Ziel war es, soviel Strecke wie möglich zurück zu legen.






Im Juli 2022 brachte mich meine Arbeit als Fotografin hoch hinaus. Am Fuße der Kärntener Berge, beherbergte das Fliegercamp Greifenburg eine Gruppe motivierter Paragleiter*innen, die ihre Leidenschaft zum Streckenflügen für einen guten Zweck nutzten. Unter der Leitung von Timon Weber, hatten sich die Paragleiter*innen im Vorfeld des Treffens Sponsoren organisiert, die ihre XC-Kilometer mit Geld für das Projekt Karmaflights in Nepal spendeten. Am Ende des Events konnten über 7.000 € erzielt werden. Aktuell werden mit diesem Geld Wasserprojekte in Nepal finanziert.






Für die Fliegerszene war das Event auch eine Chance sich mit erfahrenen Fliegern wie Julia Jauß, Ferdinand Vogel und Marlon Jonat austauschen. Sowohl technische Tipps, als auch der Umgang mit Angst beim Fliegen wurden hier Thema. Auch wenn die Windbedingungen ein sicheres Fliegen nicht zuließen, gab es Alternativprogramm. Ob Klettersteig, Yoga, Schwimmen im See oder Training mit dem Schirm am Boden - ein Natursportler muss flexibel sein, um sichere Bedingungen abzuwarten.






Beim Groundhandling hielt ich hinter der Kamera das bunte Treiben auf dem Landefeld fest. Weil mich natürlich die Neugier packte, durfte ich schließlich selbst unter den Schirm. Martin und Janis leiteten mich beim "Groundhandling" an. Als Kitesurferin war mir das Flugverhalten des Schirmes nicht ganz unbekannt und dennoch war es gewöhnungsbedürftig den Schirm nicht vor sich, sondern direkt über sich zu haben. Vom Üben konnte ich nicht genug bekommen, obwohl kein Wind eine Menge Rennen bedeutete, um den Schirm überhaupt in die Luft zu ziehen.
Das Fly & Share Event findet jährlich statt. Zur Anmeldung geht es hier.


